Aus unserer Chronik von Halle (Auszug, für die Richtigkeit und Vollständigkeit gibt es keine Gewähr):
1151
10. März
Erste Erwähnung der Marktkirche (ecclesia forensis) im „Chronicon montis sereni“ (Petersberg). Nach anderen Quellen soll sie aber schon 1137 gestanden haben.
1152
März
Kloster Neuwerk erhielt Schifffahrtsprivileg, wonach das Kloster auf der Saale Salz verfrachten (vom Wittekind – Brunnen) und Holz dafür zurückbringen durfte.
1156
März
Das Kloster Neuwerk erhält Zollfreiheit für ein Schiff auf der Saale.
1172
17. März
Erzbischof Wichmann zu Magdeburg erteilte dem Kloster „Zum Neuen Werck“ (Neuwerk) bei Halle die Erlaubnis „bei großem Wasser eine Fähre über die Saale“ zu halten. Es ist die erste urkundliche Nachricht über einen Fährbetrieb (vermutlich) am Fuße der Burg Giebichenstein.
Der Steinbruch beim Giebichenstein wurde von Wichmann dem Kloster Neuwerk geschenkt, mit der Auflage, eine Fähre über die Saale zu schaffen.
1194
Einem milden Winter folgte im März klirrende Kälte, sodass die meisten Feldfrüchte und Wein erfroren.
1281
04. März
Halle wurde erstmalig urkundlich als Hansemitglied erwähnt.
1305
31. März
Konvent (Gesamtheit der Mitglieder eines Klosters) des Klosters Unserer Lieben Frauen zu Magdeburg, dass damit das Kloster Neuwerk in seine Brüderschaft aufgenommen wird
1307
19. März
Böllberg wird ein besonderes Pfarrdorf
1324
17. März
Es wurde ein Bündnis zwischen Halle und Graf Burchard von Mansfeld einander mit 20 Mann beizustehen, geschlossen. Das ist gegen den amtierenden Erzbischof Burchard III.
1381
15. März
Markgraf Ludwig von Meißen erteilt Halle einen Huldbrief, in dem die Stadt ihren Freiheiten und Privilegien belassen und die erste Lehnsware erlassen worden war. Jetzt leistet auch Halle den Treueschwur gegenüber dem neuen Erzbischof.
1391
06. März
Erzbischof Albrecht IV. sicherte in einem Vertrag zu, dass er die Juden ungehindert durch seine Gebiete wandern lassen will. Die Juden selbst müssen aufgrund der alten Registraturen dem Erzbischof 1.000 und dem Rat der Stadt 1.500 Mark Silber bezahlen, um die Erlaubnis zum Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser zu erhalten.
1401
12. März – 17. September
Es regnet fast ununterbrochen.
1426
17. März
Die Hallischen brannten bei einer Fehde mit den Erzbischöflichen das Dorf Trotha nieder.
1427
09. März
Die reichen Familien von Kotze, von Hacke und Quartier entsagten der Stadt und sendeten ihr einen offenen Fehdebrief zu. In der Folge wurden die Bürger der Stadt Halle auf den Straßen von diesen Rittern im Umland angegriffen, beraubt und gefangen genommen.
1461
16. März
Das Barfüßerkloster übergab seine Güter und Liegenschaften dem Rat der Stadt Halle.
Die Befestigungsanlage um das Radewelsche Tor (Rannisches Tor) heute Franckeplatz wurde neu erbaut. Die Befestigungsanlage bestand aus Mauer, Wall und Graben, hatt rund 40 Wehrtürme und Bastionen sowie sechs Haupttore. Heute: Hansering, Universitätsring, Moritzburgring, Robert-Franz-Ring, Hallorenring, Moritzzwinger bis zum Waisenhausring.
1467
18. März
Der sächsische Ritter Nikolaus Pflug aus Knauthayn lässt sich vom Kaiser Friedrich III. die Judenschulen (Synagogen) zu Halle und Erfurt mit allen daran haftenden Rechten schenken. Während die Juden zu Erfurt dem Ritter und seinen Nachkommen zinspflichtig wurden, hat es die Stadt Halle schon im nächsten Jahre (1468) verstanden, diesen schlauen Spekulanten mit einer Geldsumme abzufinden und dessen „vermeintliche“ Rechte an sich zu bringen.
1469
25. März
Es wurde erwähnt, dass die Jurisdiktion an das Kloster zum Neuen Werk bzw. dessen Propst als Erzdiakon des Kirchensprengels abgegeben worden ist und jener für die Stadt Halle den Propst des Moritzklosters als obersten geistlichen Richter bestimmt hat.
1479
18. März
Erzbischof Ernst erließ die erste „Regimentsordnung“ für die Stadt Halle, die eine vollständige Umwälzung jahrhundertelang geübter Gebräuche und Einrichtungen für die Stadt bedeutete. So gab es die Bündnisklausel, die jegliche Bündnisse verbot und die Schlossbauklausel, die den Vertrag (Magna Charta Hallensis) von 1263 umging und ein Schlossbau trotzdem erlaubte. Der Schlossbau sollte nur aus erzbischöflichen Mitteln erfolgen und nicht aus Mitteln der Stadt. Damit wurde die Bevölkerung beruhigt. Die Moritzburg wurde aber letztlich aus den Mittel der konfiszierten Anteile der Pfänner gebaut.
1493
21. März
Simon Puster eröffnet die erste wirkliche Apotheke, die „Rats-Apotheke“ (Löwen-Apotheke Ecke Markt und Schmeerstraße). Sie besteht bis 1665.
1516
24. März
Der Körper des Heiligen Erasmus wurde nach Halle gebracht.
1567
März
Im Gefängnis zu Halle stirbt Graf Hans von Mansfeld. Er hatte die Stadt Könnern geplündert und von den Bürgern 4000 Thaler erpresst, „hielt auch auf dem Schloss Rothenburg allerhand loß (loses) Gesindel, so die Straßen sehr unsicher machte“. Er wurde im Schloss Rothenburg belagert und als er sich des Nachts mit seiner zweiten Gemahlin, die eine Herzogin von Braunschweig war, in sieben Kähnen über die Saale retten wollte, gefangen genommen.
1575
18. März
Zwischen Alsleben und Trebnitz ist das Wasser der Saale sechs Stunden lang verschwunden.
1595
März
Die größte Überflutung seit Menschengedenken gibt es in Halle. An der Außenmauer der Neumühle (Jungsche Mühle) sind die Wasserstandszeichen eingemeißelt. Die Klausstraße wird mit Kähnen durchfahren.
1630
14. März
Die Pulvermühle (daher Pulverweiden) ist in die Luft geflogen, dort wird später die Gastwirtschaft zur „Goldenen Egge“ errichtet. Zitat: „… mit 6 Centnern Pulver …, dadurch ein solch Krachen, wie ein Erdbeben entstanden …“
1625
28. März
Die Pfännerschaft erlässt ihre erste „Holzordnung“.
1645
13. März
Große Feuersbrunst in Halle, nach vorherigem Sturmwind. Der Sturm dauerte mehrere Tage und deckte Dächer ab und riss Ziegel hinunter. Das Feuer brach an der Mühlgasse aus und griff schnell um sich. Der starke Wind wehte das Feuer über die Stadtmauer (2 Mauern, Wälle und 2 Gräben) in die Steintorvorstadt.
„Früh 9 Uhr bricht in der Mühlgasse die große Feuersbrunst aus, über deren Umfang uns, zum ersten Mal, genaue Verlustziffern bekannt sind. Es brennen 83 Häuser und 16 Scheunen in der kleinen und großen Ulrichstraße, auf dem Schulberge (Schulstraße), in der Fleischergasse (Mittelstraße) vor dem Steintore und in der Schimmelgasse ab; ja es hat sich sogar der Mist auf dem Acker vor dem Thore entzündet“.
Dabei brennt auch der Gasthof „Zum goldenen Arm “ in der Großen Ulrichsstraße nieder
1653
01. März
Christian Becker, ein Goldschmiedegeselle, vom Neumarkt gebürtig, hat den Lehrjungen Samuel Seifart in seines Meisters, Peter Rockenthiens Laden, mit einem Ringeisen erschlagen und den Laden um 2000 Thaler bestohlen. Der Attentäter wurde am 11. März auf dem Rabenstein vor dem Galgtor von oben herab gerädert, der Körper auf das Rad gelegt und der Kopf über demselben an einen Galgen angeknüpft.
1666
09. März
Es „wird eine üble Brandstifterin, Magdalene Schuchart, zu Giebichenstein lebendig verbrannt. Sie hatte, um stehlen zu können, Feuer angelegt, sodass in Löbejün 33 Häuser, in Cönnern 70 Häuser, 66 Scheunen und 4 Menschen verbrannten“.
1668
16. März
Es wurde die Münzstätte auf der Moritzburg neu angelegt.
1679
05. März
Die neue Glocke in dem Turm neben dem Galgtor (dem heutigen Leipziger Turm) wurde aufgehängt. Die alte Glocke hatte „einerley Ton mit der Sturmglocke, wodurch die Einwohner vielfältig erschreckt worden, daher sie der Rat abnehmen und eine andere, welche 7 Centner 25 Pfund wiegt, gießen und wieder auf den Turm hängen lassen“.
1684
07. März
Die Gemeinde Glaucha erhielt zum ersten Mal, und zwar vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm, das Privilegium eines jährlichen Kram-, Pferde- und Viehmarktes, der acht Tage dauerte und vor dem Rannischen Tore (Frankeplatz) und auf dem Steinweg abgehalten wurde.
1694
17. März
Ein Hirt, Hans Betzel, von Eisenberg gebürtig, brachte einen von ihm geraubten zwölfjährigen Jungen nach Halle und wollte diesen für 100 Thaler an den Juden Levi verkaufen. Ihm „ward aber sein Handel mit Staupenschlägen belohnet“.